>Wenn man etwas konsequent macht, versucht das maximal Machbare heraus zu holen, dann geht das nicht ohne Risiko.
Beim Marathontraining heißt dieses Risiko Verletzungsgefahr.
Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Man geht das Risiko nicht ein und bleibt unter seinen Möglichkeiten.
2. Man geht das Risiko ein, erleidet Rückschläge, fängt wieder an, erleidet Rückschläge fängt wieder an usw. bis man es dann irgendwann schafft, oder vielleicht auch nicht.
Ich will wissen wo ich hinkommen kann, ich gebe nicht auf!
Diese Woche war eine Topmeldung in den Medien, dass die Villa von Stefan Aust mit Farbbeuteln beworfen wurde. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet. Offensichtlich ist die Außenansicht der Villa Aust so wichtig, oder schön (ich kenne mich da nicht aus), dass der Staatsschutz sich sofort auf die Suche nach den Schändern macht. Ein linksterroristischer Hintergrund wird vermutet und Verdächtige vernommen, die sich allerdings als unverdächtig herausstellten, leider.
Man kann es eben in Politik und Journalismus als Abbrecher ziemlich weit bringen. Warum sollte man auch ein Studium abschließen? Wobei ja Aust letztlich doch gescheitert ist und ich hoffe inständig, dass Herrn Jörges Karierre beim Stern nicht erst als Chefredakteur abgebrochen wird. Allerdings faszinieren mich- rein psychologisch- beide. Schwerer Weg nach oben, dann völlig überfordert und der zum Misslingen verurteilte Versuch das zu verbergen.
Schön, wenn es so ehrliche Rückzugsgebiete gibt wie das Marathontraining gibt. Wenn man das Training abbricht und dann den Fehler macht trotzdem an den Start zu gehen, bekommt man die Quittung ganz unmittelbar. Alle Versuche zu blenden, das Wort im Mund rum zu drehen, andere verantwortlich zu machen, sind durch einen Blick auf die Ergebnisliste entlarvt.
Es ist ein ehrlicher Sport in einer unehrlichen Welt (mal abgesehen von den Idioten, die selbst hier bescheißen). Wer hier vorne ist, ist vorne, wer hinten ist, ist hinten und wer abgebrochen hat, ist ganz hinten. Warum kann das Leben nicht wie ein Marathon sein?
Weil im wahren Leben Leistung nicht als Leistung zählt, sondern wie sie verkauft wurde. Wobei ja in Berlin am Sonntag alle mit um den Weltrekord laufen würden, wenn sie mehr Zeit hätten, nicht so viel wiegen würden, Äthiopier oder Keniaten wären und überhaupt haben es die anderen sowieso viel leichter.
Ich kenne (leider nur sehr flüchtig) einen, der am Sonntag in Berlin am Start stehen wird (gut, ich kenne einige, teilweise sogar sehr sehr gut, aber um die gehts hier nicht). In den Ergebnislisten wird er wohl so ziemlich in der Mitte auftauchen. Ich denke mal, dass es in Berlin zumindest einen Kurznachchemomarathon-Weltrekord gibt.
Ich werde an mir arbeiten um irgendwann mal ähnlich strong zu werden.
Viel Glück, allen, die in Berlin versuchen werden nicht abzubrechen!